Alles Vergängliche ein Gleichnis
Alles Vergängliche ein Gleichnis – Goethe - Faust
Die schönste Frucht von Goethes Lebensweisheit war die Erkenntnis, dass »alles Vergängliche nur ein Gleichnis« ist. So steht es am Ende des Faust.
Gewiss wollte der greise Meister mit dem beigefügten »NUR« nicht seine Geringschätzung für das »Vergängliche« ausdrücken.
Von einer Geringschätzung, wie wir sie bei manchen Heiligen finden, die sich von den Schönheiten des Daseins abwenden und alles Sichtbare für Blendwerk und Verführung halten, war Goethe weit entfernt.
Goethe liebte das Vergängliche und konnte in Andacht vor einer blühenden Blume verweilen, die doch in wenigen Stunden oder Tagen nicht mehr vorhanden war.
Seine Andacht vor dem Vergänglichen, sein unermüdlicher Eifer in der Erforschung alles Erforschbaren galt im Grunde nicht der einzelnen Blume und nicht dem einzelnen Gegenstand seiner Beobachtung, sondern dem Formgedanken, dem geistigen Prinzip, das sich darin manifestierte.
Goethe schaute in allem Individuellen ein Allgemeines und in allem Gesonderten einen großen lebendigen Zusammenhang.
Metamorphosen, Verwandlungen und Entwicklungen, Durchgang und Übergang, wurden für den Forscher Goethe, auch für den künstlerisch gestaltenden, Hauptanhaltspunkte, mit deren Hilfe er das Wesen der Welt zu erfassen und sich selber einzufügen suchte.
Alles Vergängliche ein Gleichnis – Johann Wolfgang von Goethe - Metamorphose
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Die schönste Frucht von Goethes Lebensweisheit war die Erkenntnis, dass »alles Vergängliche nur ein Gleichnis« ist. So steht es am Ende des Faust.