Friedrich Eduard Bilz
Friedrich Eduard Bilz - Naturheilkunde
Friedrich Eduard Bilz (* 12. Juni 1842 in Arnsdorf b. Penig; † 30. Januar 1922 in Radebeul) war ein deutscher Naturheilkundler. Er wird auch als Vater der volkstümlichen Naturheilkunde bezeichnet. Seine Bücher erzielten eine Auflage von ca. 3,5 Millionen Exemplaren und wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Nach seinem Tod wurde er direkt rechts vom Grabmal von Karl May beigesetzt, mit dem er freundschaftlich verbunden war.
Friedrich Eduard Bilz machte von 1856 bis 1859 eine Lehre als Weber und ließ sich nach einer Zeit der Wanderschaft 1860 als Webergeselle in Meerane nieder. Bis 1867 arbeitete er als Webergeselle in einer Fabrik.
Aufgrund der schlechten Arbeitsverhältnisse in der Fabrik litt Bilz unter Magenkrämpfen und wurde lungenleidend. Sodann lernte er die Meeranerin Marie Auguste kennen, Tochter des Webmeisters Johann August Kreil, die er 1868 nach der Geburt der Tochter Marie Lina heiratete. Daraufhin arbeitete Bilz selbstständig mit einer Familienweberei.
Nach dem Kauf eines Hauses im Jahr 1872 für die Familie durch den Schwiegervater eröffnete Bilz dort in der Albanstraße 18 einen Kolonialwarenladen. Er gab die Weberei auf und wurde Kolonialwarenhändler.
Im gleichen Jahr gab es auch eine Pockenepidemie. Meeraner Bürger, die die angeordneten Impfungen nicht als ausreichende Gesundheitsfürsorge ansahen, gründeten den Verein für Gesundheitspflege und Naturheilkunde, in dem auch Bilz Mitglied wurde. Der Verein hielt Vorträge und Kurse zur Naturheilkunde ab.
Da jedoch für viele Bürger die Bücher wegen der benutzten Fremdwörter unverständlich waren, sammelte Bilz alle verständlichen Anleitungen zu gesunder Lebensweise und Krankenbehandlung. Während seine Frau erfolgreich den einträglichen Laden führte und sich um die Familie kümmerte, probierte Bilz viele der Anweisungen auch an sich selbst aus. Autodidaktisch eignete er sich somit die Naturheilkunde an und erlangte nach und nach eine naturorientierte Weltanschauung.
Durch die Einnahmen des Kolonialwarenladens finanziell abgesichert, verfasste Bilz seine erste Schrift „Das menschliche Lebensglück“, ein Wegweiser zu Gesundheit und Wohlstand durch Rückkehr zur Natur, Hausfreund und Familienschatz für Gesunde und Kranke und zugleich ein Beitrag zur Lösung der sozialen Frage.“, die 1882 im Selbstverlag erschien.
Als nächstes erschien „Der Schlüssel zur vollen menschlichen Glückseligkeit oder Umkehr zum Naturgesetz“. Der Chemnitzer Fabrikant und Mäzen der Naturheilkunde Johann von Zimmermann schlug vor, den naturheilkundlichen Anhang zu überarbeiten und als eigenständiges Buch zu veröffentlichen. So entstand 1888 das Buch „Bilz, das neue Heilverfahren, ein Nachschlagebuch für Jedermann in gesunden und kranken Tagen.“
Das im Volksmund kurz ‘Bilz-Buch’ genannte Werk hieß in den folgenden Ausgaben „Das neue Heilverfahren. Lehrbuch der naturgemäßen Heilweise und Gesundheitspflege“. Im gleichen Jahr gründete Bilz den Verlag F. E. Bilz. Das Bilz-Buch wurde über Sachsen hinaus schnell bekannt. Das Erfolgsgeheimnis lag in der einfachen Erklärung komplizierter medizinischer Sachverhalte und in den verständlichen und in jedem Haushalt zu praktizierenden Heilempfehlungen.
Eduard Bilz war begeisteter Leser und Freund von Karl May. Die Verbindung begann spätestens 1896, als Emma May, Karl Mays erste Frau, im Herbst für mehrere Wochen im Bilz-Sanatorium eine Influenza auskurierte. Für später ist belegt, dass May zusammen mit Klara, seiner zweiten Frau, an den alljährlichen Rosen- und Winzerfesten teilnahm, die Bilz für die Kurgäste gab. Im Jahr 1907 machte Karl May selbst eine Kur im Bilz-Sanatorium. Auf einem Hochzeitsfoto einer Bilz-Tochter von 1907 sieht man die Ehepaare May und Bilz nebeneinander sitzen.
Friedrich Eduard Bilz – Volkstümliche Naturheilkunde - Wissen - Person
Autor*in: Aventin
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Friedrich Eduard Bilz (* 12. Juni 1842 in Arnsdorf b. Penig; † 30. Januar 1922 in Radebeul) war ein deutscher Naturheilkundler. Er wird auch als Vater der volkstümlichen Naturheilkunde bezeichnet. Seine Bücher erzielten eine Auflage von ca. 3,5 Millionen Exemplaren und wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Nach seinem Tod wurde er direkt rechts vom Grabmal von Karl May beigesetzt, mit dem er freundschaftlich verbunden war.