Tantalos - Frevel und Qualen - Mythologie | AVENTIN Blog --

Tantalos - Frevel und Qualen - Mythologie

Tantalos - Frevel und Qualen - Mythologie - Griechische Sage
Tantalos 

Tantalos - Frevel und Qualen - Mythologie - Griechische Sage 


Tantalos, ein Sohn des Zeus, herrschte zu Sipylos in Phrygien und war außerordentlich reich und berühmt. Wenn je einen sterblichen Mann die olympischen Götter geehrt haben, so war es dieser.

Seiner hohen Abstammung wegen durfte Tantalos sogar an den Gastmählern der Götter teilnehmen. Zuletzt speiste er an der Tafel des Zeus und konnte somit auch alles mit anhören, was die Unsterblichen unter sich besprachen.

Der eitle Menschengeist des Tantalos aber vermochte das überirdische Glück nicht zu tragen, und er fing an, mannigfaltig gegen die Götter zu freveln. Er verriet den Sterblichen sogar die Geheimnisse der Himmlischen, entwendete von ihrer Tafel Nektar und Ambrosia und verteilte den Raub unter seinen irdischen Genossen.

Er verbarg auch den schönen goldenen Hund, den ein anderer aus dem Tempel des Zeus zu Kreta gestohlen hatte. Und als dieser ihn zurück forderte, leugnete Tantalos mit einem Eid ab, ihn jemals erhalten zu haben.

In seinem Übermut lud er schließlich die Götter zu sich ein, um mit ihnen zu speisen. Dabei wollte er ihre Allwissenheit auf die Probe stellen. Dazu ließ er seinen eigenen Sohn Pelops schlachten, zurichten und die Körperteile auf dem Tisch servieren.

Nur Demeter verzehrte von dem grässlichen Gericht ein Schulterblatt, die übrigen Götter aber bemerkten den Greuel, warfen die zerstückelten Glieder des Knaben wieder in einen Kessel, und die Parze Klotho zog den Jungen mit erneuter Schönheit wieder hervor. Anstatt der verzehrten Schulter wurde ihm eine elfenbeinerne eingesetzt.

Jetzt hatte Tantalos das volle Maß seiner Frevel erreicht und wurde von den Göttern in die Hölle gestoßen. Dort angekommen sollte er mit sehr quälenden Leiden gepeinigt werden.

So stand er fest mitten in einem Teich, und die Wasser reichten ihm bis zum Kinn. Dennoch litt Tantalos an brennendstem Durst, den man sich vorstellen kann, und konnte keinen Trank, der ihm so nahe war, erreichen.

Denn sooft er versuchte sich zu bücken, um seinen Mund gierig mit Wasser zu füllen, entschwand die Flut vor ihm und das Wasser versiegte. Nur der dunkle Boden erschien zu seinen Füßen und es schien, als habe ein Dämon den See blitzartig ausgetrocknet.

Ebenso litt er an peinigendstem Hunger. Hinter ihm nämlich strebten am Ufer des Teiches die herrlichsten Fruchtbäume empor und ihre voll beladenen Äste wölbten sich direkt über seinem Haupt.

Wenn er sich zu ihnen empor richtete und nach oben schaute, lachten ihm die saftigsten Birnen, rotwangige Äpfel, schöne reife Granatäpfel, liebliche Feigen und herrlich grüne Olivenfrüchte ins Auge. Sobald er aber den Versuch unternahm hinauf zu langen, um sie mit seiner Hand zu fassen, riss jedes Mal ein Sturmwind, der plötzlich angeflogen kam, die Zweige hoch, weit hinauf zu den Wolken, so dass er jedes Mal ins Leere griff.

Zu dieser Höllenpein gesellte sich schließlich auch noch eine beständige Todesangst, denn ein großes Felsbrocken hing über seinem Haupt in der Luft und drohte unaufhörlich auf ihn herabzustürzen.

So wurde dem Verächter der Götter, dem ruchlosen Tantalos, gleich dreifache Qual, niemals endend, in der Unterwelt beschieden.

Tantalos – Griechische Sage – Frevel und Qualen – Mythologie

Autor*in: Griechische Sage

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    Tantalos, ein Sohn des Zeus, herrschte zu Sipylos in Phrygien und war außerordentlich reich und berühmt. Wenn je einen sterblichen Mann die olympischen Götter geehrt haben, so war es dieser. Seiner hohen Abstammung wegen durfte Tantalos sogar an den Gastmählern der Götter teilnehmen.