Ich sehn' mich so nach Weihnachten | AVENTIN Blog --

Ich sehn' mich so nach Weihnachten

Ich sehn mich so nach Weihnachten - Hermann Hesse
Ich sehn mich so nach Weihnachten  

Ich sehn mich so nach Weihnachten - Hermann Hesse 


Ich sehn’ mich so nach einem Land 
der Ruhe und Geborgenheit. 
Ich glaub’, ich hab’s einmal gekannt, 
als ich den Sternenhimmel weit 
und klar vor meinen Augen sah, 
unendlich großes Weltenall. 

Und etwas dann mit mir geschah: 
Ich ahnte, spürte auf einmal, 
dass alles: Sterne, Berg und Tal, 
ob ferne Länder, fremdes Volk, 
sei es der Mond, sei’s Sonnnenstrahl, 
dass Regen, Schnee und jede Wolk, 
dass all das in mir drin ich find, 
verkleinert, einmalig und schön. 

Ich muss gar nicht zu jedem hin, 
ich spür das Schwingen, spür die Tön’ 
eines jeden Dinges, nah und fern, 
wenn ich mich öffne und werd’ still 
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn, 
der all dies schuf und halten will. 

Ich glaube, das war der Moment, 
den sicher jeder von uns kennt, 
in dem der Mensch zur Lieb’ bereit: 
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit! 


Ich sehn’ mich so nach Weihnachten -  Ruhe und Geborgenheit 

Autor: Hermann Hesse

Bewertung des Redakteurs:

URL: https://aventin.blogspot.com/2020/12/ich-sehn-mich-so-nach-weihnachten.html

    Ich sehn' mich so nach einem Land der Ruhe und Geborgenheit. Ich glaub', ich hab's einmal gekannt, als ich den Sternenhimmel weit und klar vor meinen Augen sah.