George Berkeley - Philosoph der Aufklärung | AVENTIN Blog --

George Berkeley - Philosoph der Aufklärung

George Berkeley - Theologe und Philosoph der Aufklärung
George Berkeley  

George Berkeley - Theologe und Philosoph der Aufklärung  

Von George Berkeley (1685-1753) stammt die Doktrin 'esse est percipi', die besagt, dass etwas nur dadurch existiert, dass es wahrgenommen wird.

Auf den Einwand, dass in diesem Fall ein Baum im Wald aufhören würde zu existieren, wenn gerade niemand in seiner Nähe wäre, erwiderte Berkeley, dass Gott zu jeder Zeit alles sehe. 

Berkeley schrieb seine wichtigsten Werke im Alter zwischen 20 und 30: Versuch einer neuen Theorie der Geschichtswahrnehmung, Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis und Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous.

Im letzten Buch findet sich eine dezidierte Diskussion über das Thema Materie. Hylas repräsentiert den rationalen, wissenschaftlichen Standpunkt, während Philonous Berkeleys eigene Meinung wiedergibt.

Im Verlauf eines im besten Sinne sokratischen Dialogs erklärt Hylas, er habe gehört, dass sein Freund hier glaube, es gäbe so etwas wie Materie gar nicht. »Kann es eine fantastischere, dem gesunden Menschenverstand dramatischer widersprechende Manifestation der Skepsis geben als diese Aussage?« fragt er.

Philonous versucht zu erklären, dass sinnliche Wahrnehmung tatsächlich eine geistige Leistung sei, und veranschaulicht dies am Beispiel von lauwarmem Wasser. Wenn man kalte Hände hat, scheint es warm zu sein, wenn man aber warme Hände hat, fühlt es sich kalt an.

Hylas akzeptiert dies zwar, beruft sich aber auf andere Eigenschaften der Sinne. Philonous fährt daraufhin fort, dass ein Geschmack entweder angenehm oder unangenehm und damit eine geistige Größe sei, und dass dasselbe für Gerüche gelte.

Hylas atmet tief durch und antwortet, dass Geräusche sich bekanntlich nicht durch ein Vakuum fortsetzen können. Er folgert daraus, dass sie durch die Bewegung von Luftmolekülen entstehen und keine geistigen Größen sein können.

Phionous hingegen entgegnet, dass dies, wenn es sich um ein tatsächliches Geräusch handele, keine Ähnlichkeit mit dem besitze, was wir als Geräusch bezeichnen, sodass man in diesem Fall Geräusche sehr wohl als geistiges Phänomen ansehen könne.

Dasselbe Argument widerlegt Hylas bei der Frage nach Farben, die unter bestimmten Bedingungen verschwinden können, wenn man zum Beispiel bei Sonnenuntergang eine golden scheinende Wolke aus der Nähe betrachtet und feststellen muss, dass es sich um eine graue dunstige Masse handelt.

Auch die Größe einer Sache hänge von der Perspektive des Betrachters ab, sagte Hylas. Man müsse immer zwischen Objekt und Wahrnehmung unterscheiden. Der Akt der Wahrnehmung sei natürlich ein geistiger Prozess, aber unabhängig davon gäbe es noch ein materielles Objekt.

Philonous entgegnete ihm: »Alles wird zunächst als Idee wahrgenommen. Kann eine Idee außerhalb des Geistes überhaupt bestehen?« Mit anderen Worten: Damit etwas wahrgenommen wird, muss es zuerst einen Geist geben, der wahrnehmen kann.

Berkeleys Schlussfolgerung besteht darin, dass es logische Argumente für die Annahme gibt, dass ausschließlich der Geist und geistige Ereignisse existieren. Diese Ansicht wurde später auch von Hegel und anderen Philosophen übernommen.

George Berkeley - Theologe und Philosoph der Aufklärung - Leben und Werk

Autor*in: George Berkeley

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    Von George Berkeley (1685-1753) stammt die Doktrin 'esse est percipi', die besagt, dass etwas nur dadurch existiert, dass es wahrgenommen werden kann. Auf den Einwand, dass in diesem Fall ein Baum im Wald aufhören würde zu existieren, wenn gerade niemand in seiner Nähe sei, erwiderte Berkeley, dass Gott zu jeder Zeit alles sehe.