Ein Engel zerschneidet die Zeit
Ein Engel zerschneidet die Zeit – Siegfried von Vegesack
Hinter den Wolken, irgendwo weit,
sitzt ein kleiner Engel und zerschneidet die Zeit
mit einer großen Schere,
als wenn’s eine Zeitung wäre.
Er schneidet in die Kreuz und die Quer
ganz einfach so vor sich her,
wie es ihm grad‘ in den Sinn kommt
und wo seine Schere hinkommt.
Was bleibt von der Zeit! Was bleibt dir und mir?
Was bleibt, was bleibt uns allen?
Viele kleine Schnitzel Papier,
die in des Kosmos Papierkorb fallen…
Hinter den Wolken, irgendwo weit,
sitzt ein kleiner Engel und zerschneidet die Zeit
als wenn’s eine Zeitung wäre.
Er zerschneidet das Glück, er zerschneidet das Leid,
er zerschneidet die ganze Ewigkeit
mit des Kosmos großer Schere…
Ein Engel zerschneidet die Zeit – Siegfried von Vegesack - Gedicht
Autor*in: Siegfried von Vegesack
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Hinter den Wolken, irgendwo weit, sitzt ein kleiner Engel und zerschneidet die Zeit mit einer großen Schere, als wenn’s eine Zeitung wäre.