März 2015 | AVENTIN Blog --

Knobel Rätsel - Ein Ehepaar hat mehrere Kinder

Knobel Rätsel - Ein Ehepaar hat mehrere Kinder
Knobel Rätsel 

Knobel Rätsel - Ein Ehepaar hat mehrere Kinder...

Ein Ehepaar hat mehrere Kinder, Jungen und Mädchen. Jedes Mädchen hat ebenso viele Schwestern wie Brüder, jeder Junge dagegen nur halb so viele Brüder wie Schwestern. 

Wie viele Jungen und Mädchen sind es?


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Auswahl - AVENTIN - Rätsel

Autor*in: N. N.

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    Ein Ehepaar hat mehrere Kinder, Jungen und Mädchen. Jedes Mädchen hat ebenso viele Schwestern wie Brüder, jeder Junge dagegen nur halb so viele Brüder wie Schwestern. Wie viele Jungen und Mädchen sind es?

    Hund und Fuchs - Streit um die Wurst

    Hund und Fuchs – Streit um die Wurst – Fabel aus Korea
    Hund und Fuchs 

    Hund und Fuchs – Streit um die Wurst – Fabel aus Korea 


    Ein Hund und ein Fuchs erblickten gleichzeitig eine schöne große Wurst, die jemand verloren hatte. Und nachdem sie eine Weile unentschieden darum gekämpft hatten, kamen sie darüber überein, mit der Beute zum klugen Affen zu gehen. Dessen Schiedsspruch sollte dann gültig sein.

    Der Affe hörte sich die beiden Streitenden aufmerksam an. Dann fällte er mit gerunzelter Stirn das Urteil: »Die Sachlage ist klar. Jedem von euch gehört genau die halbe Wurst!«

    Damit zerbrach der Affe die Wurst in zwei Teile und legte sie auf eine Waage. Aber das eine Stück war schwerer als das andere. Also biss der Affe davon einen guten Happen ab.

    Nun wog er die zwei Stücke von neuem. Da senkte sich aber die andere Schale; happ-schnapp, kürzte er auch diesen Teil. Wiederum prüfte er sie auf Gleichgewicht, und nun musste wieder die erste Wursthälfte dran glauben. Immer weiter so mühte sich der Affe ab, jedem seinen gerechten Anteil zu verschaffen.

    Alsdann wurden die Enden der Wurst immer kleiner und kleiner und die Augen von Hund und Fuchs immer größer. Schließlich, rutsch-futsch! waren auch die letzten Wurstreste vom Affen verschlungen und nichts mehr war übrig.

    Mit eingeklemmten Ruten schlichen sich sodann Hund und Fuchs in verbissener Wut von dannen. In gehöriger Entfernung fielen sie nochmals kurz über sich her und zerzausten sich vor lauter Ärger ihr Fell, weil sie so dumm gewesen waren, selbst nicht redlich geteilt zu haben.

    Lehre: Hüte das Deine, lass jedem das Seine!


    Hund und Fuchs - Streit um die Wurst - Fabel Korea

    Autor*in: Fabel aus Korea

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      Ein Hund und ein Fuchs erblickten gleichzeitig eine schöne große Wurst, die jemand verloren hatte. Und nachdem sie eine Weile unentschieden darum gekämpft hatten, kamen sie darüber überein, mit der Beute zum klugen Affen zu gehen. Dessen Schiedsspruch sollte dann gültig sein.

      Vom Wissen und Vergessen

      Vom Wissen und Vergessen - Wahrnehmung - Henry D. Thoreau - Lebensweisheit
      Vom Wissen und Vergessen 

      Vom Wissen und Vergessen - Wahrnehmung - Henry D. Thoreau - Lebensweisheit 


      Erst wenn wir all unser Wissen vergessen, beginnen wir, etwas zu wissen.

      Ich komme einem Gegenstand der Natur nicht um Haaresbreite näher, solange ich mir einbilde, eine Einführung eines Gelehrten dazu zu haben.

      Um zur totalen Wahrnehmung eines Gegenstandes zu gelangen, muss ich ihn zum tausendsten Mal als etwas völlig Fremdes in den Blick fassen.

      Wenn du zum Beispiel die Farne kennenlernen willst, musst du deine Botanik vergessen. Du musst deine sogenannten Kenntnisse über sie loswerden.

      Kein einziger wissenschaftlicher Ausdruck, keine Unterscheidung nützt dir im geringsten, denn du möchtest ja etwas wahrnehmen und musst dich dem Gegenstand ganz unvoreingenommen nähern.

      Du musst dir bewusst sein, dass kein Ding deiner Vorstellung von ihm entspricht. Dein Zustand muss ein anderer sein als gewöhnlich.

      Dein größter Erfolg ist einfach die Wahrnehmung, dass es solche Dinge gibt.

      Vom Wissen und Vergessen - Henry D. Thoreau - Lebensweisheit - Weisheit


      Autor*in: Henry D. Thoreau

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        Erst wenn wir all unser Wissen vergessen, beginnen wir, etwas zu wissen. Ich komme einem Gegenstand der Natur nicht um Haaresbreite näher, solange ich mir einbilde, eine Einführung eines Gelehrten dazu zu haben.

        Vom Wollen Handeln und Bekommen

        Vom Wollen Handeln und Bekommen - Nossrat Peseschkian – Lebensweisheit
        Vom Wollen Handeln und Bekommen 

        Vom Wollen Handeln und Bekommen

        Nossrat Peseschkian – Lebensweisheit


        Wenn Du etwas haben willst,
        was Du noch nie gehabt hast,
        dann musst Du etwas tun,
        was Du noch nie getan hast.

        Wenn Du immer wieder das tust,
        was Du schon immer getan hast,
        wirst Du immer wieder das bekommen,
        was Du schon immer bekommen hast.

        Vom Wollen Handeln und Bekommen – Nossrat Peseschkian – Weisheit - Essay

        Autor*in: Nossrat Peseschkian

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          Wenn Du etwas haben willst, was Du noch nie gehabt hast, dann musst Du etwas tun, was Du noch nie getan hast. Wenn Du immer wieder das tust, was Du schon immer getan hast, wirst Du immer wieder das bekommen, was Du schon immer bekommen hast.

          Zwei Krebse - Vorbild und Tadel - Fabel

          Zwei Krebse - Vorbild und Tadel - Fabel von Aesop
          Zwei Krebse 

          Zwei Krebse - Vorbild und Tadel - Fabel von Aesop


          »Geh doch gerade und vorwärts!« rief einem jungen Krebs seine Mutter zu.

          »Von Herzen gerne, liebe Mutter«, antwortete dieser, »nur möchte ich es dich ebenso machen sehen.«

          Jedoch vergeblich war der Mutter Anstrengung und sichtbar ihre Klügelei und Tadelsucht.

          Lehre: Gib keine Befehle, die man nicht vollbringen kann, und tadle an anderen keine Fehler, die du auch selbst begehst!


          Zwei Krebse - Vorbild und Tadel - Aesop Fabel - Leitfigur

          Autor*in: Aesop

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            »Geh doch gerade und vorwärts!« rief einem jungen Krebs seine Mutter zu. »Von Herzen gerne, liebe Mutter«, antwortete dieser, »nur möchte ich es dich ebenso machen sehen.«

            Von Armut und Reichtum - Seneca

            Von Armut und Reichtum - Seneca Spruch
            Von Armut und Reichtum 

            Von Armut und Reichtum - Seneca Spruch


            Nicht wer wenig hat,

            sondern wer viel wünscht,

            ist arm!

            Von Armut und Reichtum - Zitat von Seneca

            Autor*in: Seneca

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              Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm!

              Bäume sind Heiligtümer - Urgesetz

              Bäume sind Heiligtümer - Urgesetz des Lebens - Hermann Hesse
              Bäume sind Heiligtümer 

              Bäume sind Heiligtümer - Urgesetz des Lebens - Hermann Hesse 


              Bäume sind für mich immer die eindringlichsten Prediger gewesen. Ich verehre sie, wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen. Und noch mehr verehre ich sie, wenn sie einzeln stehen.

              Sie sind wie Einsame. Nicht wie Einsiedler, welche aus irgendeiner Schwäche sich davongestohlen haben, sondern wie große, vereinsamte Menschen, wie Ludwig van Beethoven oder Friedrich Nietzsche.

              In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen; allein sie verlieren sich nicht darin, sondern erstreben mit aller Kraft ihres Lebens nur das Eine: ihr eigenes, in ihnen wohnendes Gesetz zu erfüllen, ihre eigene Gestalt auszubauen, sich selbst darzustellen. Nichts ist heiliger, nichts ist vorbildlicher als ein schöner, starker Baum.

              Wenn ein Baum umgesägt worden ist und seine nackte Todeswunde der Sonne zeigt, dann kann man auf der lichten Scheibe seines Stumpfes und Grabmals seine ganze Geschichte lesen. In den Jahresringen und Verwachsungen steht aller Kampf, alles Leid, alle Krankheit, alles Glück und Gedeihen treu geschrieben, schmale Jahre und üppige Jahre, überstandene Angriffe, überdauerte Stürme.

              Und jeder Bauernjunge weiß, dass das härteste und edelste Holz die engsten Ringe hat, dass hoch in den Bergen und in immerwährender Gefahr die unzerstörbarsten, kraftvollsten, vorbildlichsten Stämme wachsen.

              Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das Einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.

              Bäume sind Heiligtümer - Urgesetz des Lebens - Hermann Hesse - Essay

              Autor*in: Hermann Hesse

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                Bäume sind für mich immer die eindringlichsten Prediger gewesen. Ich verehre sie, wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen. Und noch mehr verehre ich sie, wenn sie einzeln stehen.

                Über die Verantwortung bei der Erziehung

                Über die Verantwortung bei der Erziehung - Maghreb Sage
                Über die Verantwortung bei der Erziehung

                Über die Verantwortung bei der Erziehung - Maghreb Sage 


                Es versteht sich, dass in Maghrebinien, wo so gründliches Augenmerk auf die Bildung der Jugend geworfen wird, ein edler Wettstreit zwischen den Vätern herrscht. Jeder nämlich wünscht seinem Sohn die beste und umfassendste der Erziehungen angedeihen zu lassen.

                So berichtet man von einem Mann, dem ein Sohn geboren worden war. Voll Stolz und voll von dem Bewusstsein der Verantwortung, die nunmehr auf ihm lastete, begab er sich in seinen Garten und schritt grübelnd auf und ab, beständig überlegend, welches die allerbeste und umfassendste der Erziehungen wäre, die er seinem Nachkommen geben könnte.

                So schritt er Stunde um Stunde und Tag um Tag in seinem Garten auf und ab, und eines Tages trat ein junger Mensch an ihn heran und klopfte ihm auf die Schulter.

                Es war sein Sohn, der inzwischen zum Mann heran gewachsen war.

                Über die Verantwortung bei der Erziehung – Maghreb Sage - Sage

                Autor*in: Maghreb Sage

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                  Es versteht sich, dass in Maghrebinien, wo so gründliches Augenmerk auf die Bildung der Jugend geworfen wird, ein edler Wettstreit zwischen den Vätern herrscht. Jeder nämlich wünscht seinem Sohn die beste und umfassendste der Erziehungen angedeihen zu lassen.

                  Zahlen Rätsel Suche

                  Zahlen Rätsel Suche - Wie wird die Zahlenreihe fortgesetzt?
                  Zahlen Rätsel Suche 

                  Zahlen Suche Rätsel

                  Wie wird folgende Zahlenreihe fortgesetzt?

                  1, 6, 7, 9, 19, ?


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                  Auswahl - AVENTIN - Rätsel

                  Autor*in: N. N.

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                    Wie wird folgende Zahlenreihe fortgesetzt? 1, 6, 7, 9, 19, ?

                    Die Krähe und andere Vögel - Eitelkeit

                    Die Krähe und andere Vögel - Eitelkeit - Fabel von Aesop
                    Die Krähe und andere Vögel  

                    Die Krähe und andere Vögel - Eitelkeit - Fabel von Aesop


                    Eine eitle Krähe wollte immer schöner sein, als sie wirklich war, und zierte sich mit allerlei bunten Federn von anderen Vögeln, hauptsächlich von Pfauen.

                    Allein um die Eitelkeit zu bestrafen und ihr Eigentumsrecht auszuüben, fielen nun die anderen Vögel über sie her und entrissen ihr nicht nur die geraubten Federn, sondern auch noch einen Teil ihrer eigenen.

                    Armseliger wie vorher, stand sie nun halb nackt da zum Spott der ihrigen und als Warnung für alle anderen Eitlen.

                    Lehre: Prahle nie mit erborgtem Schimmer, Spott ist sonst dein Lohn.


                    Die Krähe und die anderen Vögel - Eitelkeit - Aesop Fabel - Schein und Sein

                    Autor*in: Aesop

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                      Ameise und Mistkäfer - Fabelvariation

                      Ameise und Mistkäfer - Fabelvariation - Vorsorge
                      Ameise und Mistkäfer 

                      Ameise und Mistkäfer - Fabelvariation - Vorsorge


                      Im Sommer streifte die Ameise auf dem Land umher und sammelte Weizen und Gerste, um Futter für den Winter aufzuspeichern. Als das der Mistkäfer sah, beklagte er sie, dass sie sich solche Arbeit mache. Gerade in der Jahreszeit, in der die anderen Tiere es sich leicht machten bei der Arbeit und sich erholten, schufte sie sich ab.

                      Die Ameise sagte zwar für den Augenblick nichts, später aber, als der Winter kam und der Mist von den Regengüssen weggeschwemmt war, kam der Käfer zu ihr, hungrig und um Nahrung bettelnd. Da aber sagte sie zu ihm: »Lieber Mistkäfer, wenn du damals gearbeitet hättest, als ich mir Mühe gab und du mich beschimpftest, würde es dir jetzt auch nicht an Nahrung fehlen.«

                      Lehre: So geht es denen, die sich im Glück nicht um die Zukunft kümmern. Wenn sich die Verhältnisse ändern, kommen sie in Not.


                      Ameise und Mistkäfer - Fabelvariation nach Aesop - Vorsorge

                      Autor*in: Aesop Fabelvariation

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                        Im Sommer streifte die Ameise auf dem Land umher und sammelte Weizen und Gerste, um Futter für den Winter aufzuspeichern. Als das der Mistkäfer sah, beklagte er sie, dass sie sich solche Arbeit mache. Gerade in der Jahreszeit, in der die anderen Tiere es sich leicht machten bei der Arbeit und sich erholten, schufte sie sich ab.

                        Von der Liebe eines Moslems und einer Christin

                        Von der Liebe eines Moslems und einer Christin - Maghreb Sage
                        Von der Liebe 

                        Von der Liebe eines Moslems und einer Christin - Maghreb Sage 


                        Ein junger Moslem namens Hassan liebte eine kaum entknospte Christin namens Myriam. Der religiöse Eifer ihrer Sippen aber vereitelte ihre Vereinigung.

                        Da die beiden sehr schön waren, nahm alles Volk an ihrem Kummer teil. Die Liebe dieser beiden hätte sein können wie die der hundertblättrigen Rose zur tausendstimmigen Nachtigall.

                        Dann geschah, dass Myriam vor Kummer auf den Tod erkrankte. Da machte, von so viel Leid ergriffen, einer der großen Weisen des Landes, der Wunderrabbi Schalom Mardochaj, sich auf und ging hin zu ihr, um ihr nach Kräften beizustehen.

                        Er traf Myriam sterbend an. »Bestelle Hassan«, so flüsterte die Schöne dem gütigen Gelehrten zu, »dass ich, um wenigstens im Jenseits mit ihm vereint zu sein, dem Christentum entsage und mich bekenne zur alleinseligmachenden Lehre des Propheten.« Damit senkte sie die Neumonde der Lider über die Gebetsnischen der Augen und war entschlafen.

                        Schwankend unter dem Gewitter der Ergriffenheit begab sich nun Rabbi Schalom Mardochaj, der große Talmudist, zu Hassan, um ihm die letzten Worte der Geliebten zu bestellen. Unterwegs geriet er in einen Menschenauflauf. Ein junger Bursche hatte sich vom Minarett der ehrwürdigen Moschee gestürzt und lag sterbend auf dem Pflaster.

                        Von einer fürchterlichen Ahnung befallen, bebend im Gemüt, drängte Rabbi Schalom sich durch die schaulustige Menge. Er sah Hassan, der noch schwach die Lippen regte. Um die letzten Worte des Sterbenden zu hören, neigte Rabbi Schalom sich über ihn. »Bestelle Myriam«, so hauchte Hassan, »dass ich, um wenigstens im Jenseits mit ihr vereint zu sein, der Lehre des Propheten entsage und im Glauben an das alleinseligmachende Christentum gestorben bin.« Dann brachen seine Augen und sein Mund blieb stumm.

                        Da richtete sich der gütige und wahre Rabbi Schalom Mardochaj auf und sprach zum umstehenden Volk: »Seht, ihr Toren! Selbst im Jenseits werden sie nicht zueinander kommen wegen dem Starrsinn, mit welchem ihr anhängt an Namen, um zu dienen dem einen und alleinigen Gott!«

                        Von der Liebe eines Moslems und einer Christin - Maghreb Sage - Sage

                        Autor*in: Maghreb Sage

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                          Ein junger Moslem namens Hassan liebte eine kaum entknospte Christin namens Myriam. Der religiöse Eifer ihrer Sippen aber vereitelte ihre Vereinigung. Da die beiden sehr schön waren, nahm alles Volk an ihrem Kummer teil. Die Liebe dieser beiden hätte sein können wie die der hundertblättrigen Rose zur tausendstimmigen Nachtigall.

                          Piran - Malerische Kleinstadt der Adria

                          Piran – Malerische Kleinstadt der Adria – Slowenien
                          Piran 

                          Piran – Malerische Kleinstadt der Adria – Slowenien 


                          Erstmalig wird die Stadt Piran im 7. Jahrhundert erwähnt. Das Land Istrien wurde bereits im Jahr 177 v. Chr. von den Römern erobert. Nach der Besetzung durch die Franken kam Istrien dann an die Mark Friaul.

                          843 wurde die Stadt vom Italienischen Königreich einverleibt und 952 dem Deutschen Kaiserreich, genauer gesagt dem Herzogtum Bayern, zugesprochen. Im Jahre 976 gelangte die Stadt zum Herzogtum Kärnten und wurde anschließend von den Patriarchen von Aquuileia annektiert.

                          Die Großmacht Venedig besetzte Piran im Jahr 1283. Die Österreicher hatten das ganze Gebiet in den Jahren 1797 – 1805 inne. Durch das kaiserliche Österreich wurde eine Wohlstandszeit eingeläutet, die durch die Wiederbelebung der Salzproduktion eingeläutet wurde.

                          Durch den “Rapallo-Vertrag” kam das Gebiet und die Stadt nach dem ersten Weltkrieg wiederum zu Italien. Erst nach dem Volksbefreiungskampf 1941-1945 ging Piran im slowenischen Staat auf.

                          Als besonderes Schmuckstück und Zentrum des städtischen Lebens wird der restaurierte Tartiniplatz betrachtet. Er entstand im Jahr 1894, als der damals an dieser Stelle liegende, zu klein gewordene und als Müllkippe verwendete Hafen endgültig zugeschüttet wurde. Mitten auf dem Platz steht das Denkmal für den Komponisten Giuseppe Tartini als überlebensgroße Bronzestatue.

                          Zu den schönsten Gebäuden des Platzes gehören neben dem klassizistischen Rathaus an der Nordseite das rechts davon gelegene rote gotische Patrizierhaus. Das “Venezianerhaus” wurde von einem reichen aus Venedig stammenden und dort verheirateten Kaufmann für seine in Piran lebende Geliebte gebaut.

                          Piran - Venezianerhaus - Slowenien
                          Piran - Venezianerhaus - Slowenien

                          Piran - Malerische Kleinstadt an der Adria - Slowenien

                          Autor*in: N. N.

                          Bewertung des Redakteurs:

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                            Erstmalig wird die Stadt Piran im 7. Jahrhundert erwähnt. Das Land Istrien wurde bereits im Jahr 177 v. Chr. von den Römern erobert. Nach der Besetzung durch die Franken kam Istrien dann an die Mark Friaul. 843 wurde die Stadt vom Italienischen Königreich einverleibt und 952 dem Deutschen Kaiserreich, genauer gesagt dem Herzogtum Bayern, zugesprochen.

                            Desiderata - Wünschenswertes

                            Desiderata Wünschenswertes - Weisheit - Max Ehrmann
                            Desiderata 

                            Desiderata Wünschenswertes - Weisheit - Max Ehrmann 


                            Geh deinen Weg ohne Eile und Hast und suche den Frieden in dir selbst zu finden. Und wenn es dir möglich ist, versuche den Anderen zu verstehen.

                            Sag dem Anderen die Wahrheit – ruhig und besonnen – und höre ihm zu! Auch wenn er gleichgültig und unwissend ist, denn auch er hat seine Sorgen, egal ob er noch jung und aggressiv, oder ob er schon alt und müde ist.

                            Wenn du dich mit all den anderen vergleichst, wirst du feststellen, du lebst unter Menschen, die entweder größer oder kleiner, besser oder schlechter sind, als du selbst.

                            Sei stolz auf deinen Erfolg und denke auch an deine Karriere. Aber bleibe bescheiden! Denn das Schicksal kann sich jederzeit wenden. Sei vorsichtig in deinen Geschäften, denn die Welt ist voller List und Tücke. Aber lass dich trotz allem nicht von deinem Weg ablenken!

                            Viele Leute reden von hohen Idealen und überall wird Heldenmut angepriesen. Bleibe du selber und heuchle nicht mit Gefühlen! Steh der Liebe nicht zynisch gegenüber, denn sie ist das Einzige, was wahr und unvergänglich ist.

                            Sei dankbar über jedes Jahr, das du erleben darfst, auch wenn mit jedem Jahr ein Stück deiner Jugend entschwindet. Bereite dich auf den Augenblick vor, indem etwas Unvorhergesehenes in dein Leben tritt, aber zerstöre dich selbst nicht aus Angst vor der Einsamkeit! Sei immer so, dass du vor dir selbst bestehen kannst.

                            Du hast ein Recht auf dieser Welt zu sein, genau wie die Blume, die blüht und wie ein Stern in der Nacht. Doch auf dieser Welt lebst du nicht allein! Hast du schon irgendwann mal darüber nachgedacht?

                            Darum schließe Frieden mit Gott, wo immer er dir auch begegnet; ganz gleich, was das Leben dir auch an Schwierigkeiten auferlegt. Lass nicht durch Lug und Trug deine Ideale zerbrechen. Die Welt ist immer noch schön. Versuche auf ihr zu leben und glücklich zu werden.

                            Desiderata - Wünschenswertes - Max Ehrmann - Lebensregel und Ideal - Weisheit

                            Autor*in: Max Ehrmann

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                              Geh deinen Weg ohne Eile und Hast und suche den Frieden in dir selbst zu finden. Und wenn es dir möglich ist, versuche den Anderen zu verstehen. Sag dem Anderen die Wahrheit – ruhig und besonnen – und höre ihm zu! Auch wenn er gleichgültig und unwissend ist, denn auch er hat seine Sorgen, egal ob er noch jung und aggressiv, oder ob er schon alt und müde ist.

                              Vom Großkhan und dem Asketen

                              Vom Großkhan und dem Asketen - Maghreb Sage
                              Vom Großkhan und dem Asketen 

                              Vom Großkhan und dem Asketen - Maghreb Sage 


                              Ein Großkhan aus dem Maghreb hatte befohlen, alle Bücher seines Reiches zusammenzutragen. Es waren zwanzigtausend Kamellasten.

                              Als der Großkhan diesen ungeheuren Berg von Wälzern sah, gab er seinen Gelehrten den Auftrag, alle Weisheit, die in ihnen enthalten wäre, in einem Buch aufzuzeichnen.

                              Die Gelehrten machten sich an die Arbeit, und eines Tages traten sie vor den Großkhan und überreichten ihm das Buch. Der Großkhan wog das Buch in seiner Hand und befahl den Gelehrten, alle Weisheit dieses Buches in einen Satz zu fassen.

                              Die Gelehrten machten sich an die Arbeit, aber soviel sie auch von ihrer Weisheit und Gelehrsamkeit darauf verwendeten, sie mussten verzweifeln. Sie bekannten es dem Großkhan, und er ließ sie alle hinrichten.

                              Darauf befahl er, in allen Provinzen, Städten, Marktflecken, Konaks und Jurten seines Landes bekanntzumachen, dass er jeden Schriftgelehrten töten lassen werde, bis nicht einer von ihnen imstande wäre, ihm den Satz zu sagen – einen Satz nämlich, der eine Weisheit enthalte, welche zu allen Zeiten und bei jeglicher Gelegenheit, in allen Umständen und Wechselfälle des Lebens die größte Einsicht und weiseste Tröstung enthalte.

                              Jahre vergingen, und die Schriftgelehrten starben wie die Stallfliegen bei Frost. Davon hörte aber dann ein Asket, der in der Einsamkeit auf einer Säule lebte, und er stieg nieder von seiner Säule und begab sich vor den Herrn der Erde.

                              “Weißt du den Satz”, fragte ihn der Großkhan, “in dem alle Weisheit dieser Erde enthalten ist, so dass sie bei jeglicher Gelegenheit und immer, unter allen Umständen und Wechselfällen des Lebens die tiefste Einsicht und tröstlichste der Tröstungen ist?”

                              “Ich weiß ihn”, erwiderte der Asket. — “So sage ihn!” befahl der Großkhan.

                              Darauf antwortete der Asket: “Auch dieses wird vergehen.”


                              Vom Großkhan und dem Asketen – Maghreb Sage - Weisheit

                              Autor*in: N. N.

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                                Ein Großkhan aus dem Maghreb hatte befohlen, alle Bücher seines Reiches zusammenzutragen. Es waren zwanzigtausend Kamellasten. Als der Großkhan diesen ungeheuren Berg von Wälzern sah, gab er seinen Gelehrten den Auftrag, alle Weisheit, die in ihnen enthalten wäre, in einem Buch aufzuzeichnen.

                                Vom Fuchs und vom Esel im Löwenfell

                                Vom Fuchs und vom Esel im Löwenfell – Aesop Fabel
                                Vom Fuchs und vom Esel im Löwenfell 


                                Vom Fuchs und vom Esel im Löwenfell – Aesop Fabel 


                                Ein Esel warf einmal ein Löwenfell auf seinen Rücken, lustwandelte mit stolzen Schritten im Wald umher und schrie sein ‘IIIAAA IIIAAA’ aus allen Kräften, um all die anderen Tiere in Schrecken zu versetzen.

                                Alle erschraken, nur der Fuchs nicht. Dieser trat keck vor den Esel und höhnte ihn: »Mein Lieber, auch ich würde vor dir erschrecken, wenn ich dich nicht an deinem ‘IA’ erkannt hätte. Ein Esel bist und ein Esel bleibst du!«

                                Lehre: Manch Einfältige in prächtigem Gewand würden mehr gelten, wenn sie schweigen würden, denn mit Schweigen verrät sich niemand so leicht.


                                Vom Fuchs und vom Esel im Löwenfell - Aesop Fabel - Verkleidung - Angst und Schrecken

                                Autor*in: Aesop

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                                  Zeus und das Kamel - Verlust und Gewinn

                                  Zeus und das Kamel – Aesop Fabel – Verlust und Gewinn
                                  Zeus und das Kamel 

                                  Zeus und das Kamel – Fabel Aesop – Verlust und Gewinn


                                  Ein Kamel, das einen Stier erblickte, welcher auf seine Hörner sehr stolz war, beneidete diesen und wünschte sich denselben Schmuck. Aus diesem Grund trat das Kamel vor Zeus und bat ihn um gleichfalls solcher Hörner.

                                  Gott Zeus, welcher dem Kamel einen großen Körper und Stärke des Leibes, die ihm nötig waren in der Wüste zu überleben, verliehen hatte, zürnte über diese Unbescheidenheit. Er versagte sodann dem Kamel nicht nur die Hörner, sondern nahm ihm auch noch etwas von der Länge der Ohren weg.

                                  Lehre: Viele verlieren, indem sie mehr zu gewinnen streben, dasjenige, was sie in Sicherheit genießen könnten.


                                  Zeus und das Kamel - Verlust und Gewinn - Bescheidenheit - Aesop Fabel 

                                  Autor*in: Aesop

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                                    Rechenrätsel - Sohn Vater Großvater

                                    Rechenrätsel - Sohn Vater Großvater - Wie alt ist jeder?
                                    Rechenrätsel  

                                    Rechenrätsel 
                                    Sohn, Vater und Großvater 
                                    sind zusammen 111 Jahre alt! 
                                    Wie alt ist jeder? 


                                    Sohn, Vater und Großvater zählen 111 Jahre.
                                    Der Vater ist 24 Jahre älter als der Sohn und
                                    der Großvater ist 30 Jahre älter als der Vater.

                                    Wie alt ist jeder?


                                    ▂ ▃ ▅ ▆   Antwort   ▆ ▅ ▃ ▂

                                    Auswahl - AVENTIN - Rätsel

                                    Autor*in: N. N.

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                                      Sohn, Vater und Großvater zählen 111 Jahre. Der Vater ist 24 Jahre älter als der Sohn und der Großvater ist 30 Jahre älter als der Vater. Wie alt ist jeder?

                                      Die grüne Krawatte - Novelle

                                      Die grüne Krawatte – Novelle von Arthur Schnitzler
                                      Die grüne Krawatte  

                                      Die grüne Krawatte – Novelle von Arthur Schnitzler


                                      Ein junger Herr namens Cleophas wohnte zurückgezogen in seinem Haus nahe der Stadt. Eines Morgens wandelte ihn die Lust an, unter Menschen zu gehen. Da kleidete er sich wohlanständig an wie immer, tat eine neue grüne Krawatte um und begab sich in den Park.

                                      Die Leute grüßten ihn höflich, fanden, dass ihm die grüne Krawatte vorzüglich zu Gesicht stehe, und sprachen durch einige Tage mit viel Anerkennung von der grünen Krawatte des Herrn Cleophas.

                                      Einige versuchten, es ihm gleichzutun, und legten ebenfalls grüne Krawatten an wie er – freilich waren sie aus gemeinerem Stoff und ohne Anmut geknüpft.

                                      Bald darauf machte Herr Cleophas wieder einen Spaziergang durch den Park, in einem neuen Gewand, aber mit der gleichen grünen Krawatte. Da schüttelten einige bedenklich den Kopf und sagten: »Schon wieder trägt er die grüne Krawatte … Er hat wohl keine andere …« Die etwas nervöser waren, riefen aus: »Er wird uns noch zur Verzweiflung bringen mit seiner grünen Krawatte!«

                                      Als Herr Cleophas das nächste Mal unter die Leute ging, trug er eine blaue Krawatte. Da riefen einige: »Was für eine Idee, plötzlich mit einer blauen Krawatte daherzukommen?« Die Nervöseren aber riefen laut: »Wir sind gewohnt, ihn mit einer grünen zu sehen! Wir brauchen es uns nicht gefallen zu lassen, dass er heute mit einer blauen erscheint!«

                                      Aber manche waren sehr schlau und sagten: »Ah, uns wird er nicht einreden, dass diese Krawatte blau ist. Herr Cleophas trägt sie, und daher ist sie grün.«

                                      Das nächste Mal erschien Herr Cleophas, wohlanständig gekleidet wie immer, und trug eine Krawatte vom schönsten Violett. Als man ihn von weitem kommen sah, riefen die Leute höhnisch aus: »Da kommt der Herr mit der grünen Krawatte!«

                                      Besonders gab es eine Gesellschaft von Leuten, der ihre Mittel nichts anderes erlauben, als Zwirnsfäden um den Hals zu schlingen. Diese erklärten, dass Zwirnsfäden das Eleganteste und Vornehmste seien, und hassten überhaupt alle, die Krawatten trugen und besonders Herrn Cleophas, der immer wohlanständig gekleidet war und schönere und besser geknüpfte Krawatten trug, als irgendeiner.

                                      Da schrie einmal der Lauteste unter diesen Menschen, als er Herrn Cleophas des Weges kommen sah: »Die Herren mit der grünen Krawatte sind Wüstlinge!« Herr Cleophas kümmerte sich nicht um ihn und ging seines Weges.

                                      Als Herr Cleophas das nächste Mal im Park spazieren ging, schrie der laute Herr mit dem Zwirnsfaden um den Hals: »Die Herren mit der grünen Krawatte sind Diebe!« Und manche schrien mit. Cleophas zuckte die Achseln und dachte, dass es mit den Herren, die jetzt grüne Krawatten trugen, doch weit gekommen sein müsste.

                                      Als er das dritte Mal wieder kam, schrie die ganze Menge, allen voran der laute Herr mit dem Zwirnsfaden um den Hals: »Die Herren mit der grünen Krawatte sind Meuchelmörder!«

                                      Da bemerkte Cleophas, dass viele Augen auf ihn gerichtet waren. Er erinnerte sich, dass er auch öfters grüne Krawatten getragen hatte, trat auf den Gesellen mit dem Zwirnsfaden zu und fragte: »Wen meinen Sie denn eigentlich? Am Ende mich auch?«

                                      Da erwiderte jener: »Aber, Herr Cleophas, wie können Sie glauben -? Sie tragen doch gar keine grüne Krawatte.« Und er schüttelte ihm die Hand und versicherte ihn seiner Hochachtung. Cleophas grüßte und ging.

                                      Aber als er sich in gemessener Entfernung befand, klatschte der Mann mit dem Zwirnsfaden in die Hände und rief: »Seht ihr, wie er sich getroffen fühlt? Wer darf jetzt noch daran zweifeln, dass Cleophas ein Wüstling, Dieb und Meuchelmörder ist?!«

                                      Die grüne Krawatte – Arthur Schnitzler - Story

                                      Autor*in: Arthur Schnitzler

                                      Bewertung des Redakteurs:

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                                        Ein junger Herr namens Cleophas wohnte zurückgezogen in seinem Haus nahe der Stadt. Eines Morgens wandelte ihn die Lust an, unter Menschen zu gehen. Da kleidete er sich wohlanständig an wie immer, tat eine neue grüne Krawatte um und begab sich in den Park.

                                        Zwei Momente der Weltgeschichte

                                        Zwei Momente der Weltgeschichte – Maximen und Reflexionen - Goethe
                                        Zwei Momente der Weltgeschichte  

                                        Zwei Momente der Weltgeschichte – Maximen Reflexionen - Goethe  


                                        Es gibt zwei Momente der Weltgeschichte, die bald aufeinander folgen, bald gleichzeitig, teils einzeln und abgesondert, teils höchst verschränkt, sich an Individuen und Völkern zeigen.

                                        Der erste ist derjenige, in welchem sich die Einzelnen nebeneinander frei ausbilden. Dies ist die Epoche des Werdens, des Friedens, des Nährens, der Künste, der Wissenschaften, der Gemütlichkeit, der Vernunft. Hier wirkt alles nach innen und strebt in den besten Zeiten zu einem glücklichen, häuslichen Aufbauen. Doch löst sich dieser Zustand zuletzt in Parteiensucht und Anarchie auf.

                                        Die zweite Epoche ist die des Benutzens, der Kriege, des Verzehrens, der Technik, des Wissens und des Verstandes. Die Wirkungen sind nach außen gerichtet. Im schönsten und höchsten Sinn gewährt dieser Zeitpunkt Dauer und Genuss unter gewissen Bedingungen.

                                        Leicht artet jedoch ein solcher Zustand in Selbstsucht und Tyrannei aus, wo man sich aber keineswegs den Tyrannen als eine einzelne Person zu denken nötig hat. Es gibt eine Tyrannei ganzer Massen, die höchst gewaltsam und unwiderstehlich ist!

                                        Man mag sich die Bildung und Wirkung der Menschen unter welchen Bedingungen auch immer denken wie man will, so schwanken doch beide durch Zeiten und Länder, durch Einzelheiten und Massen, die proportionierlich und unproportionierlich aufeinander wirken. Und hier liegt das Inkalkulable, das Inkommensurable der Weltgeschichte.

                                        Gesetz und Zufall greifen ineinander. Der betrachtende Mensch aber kommt oft in den Fall, beide miteinander zu verwechseln, wie sich besonders an parteiischen Historikern bemerken lässt, die zwar meistens unbewusst, aber doch künstlich genug sich eben dieser Unsicherheit zu ihrem Vorteil bedienen.

                                        Zwei Momente der Weltgeschichte – Maximen und Reflexionen - Johann Wolfgang von Goethe

                                        Autor*in: Johann Wolfgang von Goethe

                                        Bewertung des Redakteurs:

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                                          Es gibt zwei Momente der Weltgeschichte, die bald aufeinander folgen, bald gleichzeitig, teils einzeln und abgesondert, teils höchst verschränkt, sich an Individuen und Völkern zeigen. Der erste ist derjenige, in welchem sich die Einzelnen nebeneinander frei ausbilden...